Finca El Corintio

Auf den Hügeln von Corintio, Santa Ana, in der Region La Paz in Honduras auf 1600 bis 1670 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, bewirtschaften Don Manuel Portillo und sein siebenköpfiges Team die Finca Corintio. Die Finca liegt in direkter Nachbarschaft zur anderen Finca El Corintio, mit der Meámbar bereits seit mehreren Jahren die Freundschaft pflegt.

Auf einer Fläche von 23,5 Manzanas (16,5 Hektar) wachsen zwischen schattenspendenden Zedern, Mango- und Zitronenbäumen sechs verschiedene Kaffeevarietäten: Lempira/Catimor, roter Catuai, Icatu, Caturra, gelber Catuai und Pache.

Doch es war nicht immer so. Don Manuel Portillo berichtet aus den Anfängen der Finca, als sie im Jahre 1990 als Oase der Ruhe und Entspannung gegründet wurde. Damals wuchsen auf der Parzelle lediglich Caturra Pflanzen, welche rasch durch Bourbon Pflanzen ergänzt wurden. Bis 2012 überwiegte der Anbau von Bourbon Kaffee auf dem Großteil der Finca doch heftiger Rost (Pilzerkrankung der Pflanzen) brachte die Notwendigkeit sich nach robusteren Kaffeevarietäten umzuschauen. Bis heute werden auf einer Fläche von ca. 5 Manzanas (3,5 Hektar) Kaffeesträucher zur Weiterentwicklung gezüchtet, denn das aus Corintio stammende Finca Personal ist stets auf der Suche nach exotischen Geschmäckern und möchte dem anspruchsvollen Kundengaumen gerecht werden. Zeitgleich bemühen sich die Mitarbeiter Traditionen aufrecht zu erhalten. Auf einer kleinen Fläche kultivieren sie weiterhin puren Bourbon Kaffee. Glücklicherweise konnte durch vorbeugende Maßnahmen ein weiterer massiver Pilzbefall bisher vermieden werden.

So wachsen die zwischen 6 und 31 Jahre alten Pflanzen unter der fürsorglichen Pflege der Angestellten, welche ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und umweltschonenden Ressourcenverbrauch legen. Don Manuel Portillo unterstreicht, wie wichtig es ist, dass der Kaffeeanbau im Gleichgewicht mit Flora und Fauna steht. Die Kaffeepflanzen sollen ohne externe Einflüsse und mit Hilfe natürlicher Quellen wachsen. Zugleich soll die Kaffeeproduktion keinen negativen Einfluss auf die Umwelt haben. Daher ist es Don Portillo besonders wichtig, die 3 natürlichen Quellen auf dem Finca Gelände zu schützen. Sein Team und er, achten darauf den Wasserverbrauch auf das Nötigste zu beschränken und nachhaltig zu agieren.

Dies macht sich vor allem bei der Aufbereitung der gepflückten Kaffeekirschen bemerkbar. Zwischen Dezember und März kommen 30 bis 45 Pflücker dazu, um gemeinsam die reifen Kaffeefrüchte von Hand zu ernten und diese schließlich als Pergamino an Meámbar zu übergeben.

Dabei werden drei verschiedene Methoden auf der Finca genutzt:

Bei der semi-nassen Aufbereitung achtet Don Manuel Portillo darauf so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen. Beim Waschen und anschließenden Trocknen der gepflückten Kaffeekirschen kommen keinerlei Maschinen zum Einsatz – alles ist Handarbeit.

Bei der Melado-Honey Aufbereitung, fermentieren die Kaffeekirschen, bevor das Fruchtfleisch entfernt und die übrig gebliebenen Bohnen anschließend ohne weitere Waschung sofort zum Trocknen ausgelegt werden. Auch bei dieser Art der Aufbereitung kommt auf der Finca Corintio reine Handarbeit zum Tragen.

Bei der natürlichen Aufbereitung werden die Kaffeekirschen in hermetischen dichten Säcken unter ständiger Temperaturkontrolle zur Fermentation gebracht. Auch hier kommt kein Wasser zum Einsatz bevor die Bohnen zum Trocknen auf dem Patio ausgebreitet werden.

Diese drei Aufbereitungsmethoden ermöglichen der Finca immer weitere Entwicklungen ihrer Kaffeeproduktion auszuprobieren und den Bohnen einzigartige Aromen zu entlocken.

Don Manuel Portillo äußert sich zum Direct Trade mit Meámbar wie folgt: „Wir stehen noch am Anfang der Zusammenarbeit aber der wirtschaftliche Vorteil ist für die Entwicklung des Kaffeepreises beachtlich, da wir versuchen, den immensen Aufwand, den wir in unseren Anbaugebieten mangels Technologie und den Herausforderungen der Hanglagen haben auszugleichen. Die manuelle Kaffeeernte ist äußerst kostspielig, vor allem bei Spezialitätenkaffees, die ein strengeres und spezielleres Verfahren erfordern. Wenn wir mit den Preisen arbeiten müssten, die an der New Yorker Börse gehandelt werden, würde das nur zu Lasten der Lebensbedingungen der Schwächsten gehen. Diese Preise liegen fernab der Realität derjenigen, die den aromatischen Kaffee produzieren. Wir sind der Meinung, dass wir alle davon profitieren, wenn die Preise entlang der Wertschöpfungskette fair und gerecht sind. Das ist eine gute Motivation, um die Qualität unseres Kaffees konstant zu halten oder weiter zu verbessern.“