Vom Strauch in die Tasse – ohne Umwege mit Direct Trade –
Bis wir uns eine Tasse des hervorragenden honduranischen Kaffees schmecken lassen können, hat dieser eine lange Reise hinter sich gebracht. Nicht nur kilometermäßig hat er viele Etappen durchlebt, um vom Strauch auf einer Finca bis an unsere Kaffeetafel zu gelangen.
Bevor eine Kaffeebohne ihre Heimat in Richtung Deutschland verlassen kann, muss sie aufbereitet, getrocknet und verpackt werden. Danach erfolgt eine aufwendige und papierintensive Exportprozedur. Diese Arbeitsschritte erfordern Fachwissen, entsprechendes Equipment und Zeit. In Honduras haben nur die Wenigsten die Möglichkeit ihre eigenen Bohnen nach der Ernte aufzubereiten und den Rohkaffee zu exportieren. Um diese Lücke zu schließen und den Bedarf gewinnbringend zu nutzen, haben sich große Export- und Import-Handelsgesellschaften befähigt, einen Großteil der Verarbeitungsschritte und somit der Wertschöpfungskette zu übernehmen. Selbstverständlich maximal gewinnbringend.
Für kleinere Kaffeeproduzenten bedeutet dies eine absolute Abhängigkeit von Aufbereitern, Zwischenhändlern oder Kooperativen, um ihren Rohkaffee ins Ausland verkaufen zu können. Für kleinere Händler und Exporteure wird der Druck durch die steigende Marktmacht der vereinzelten großen Akteure immer stärker beziehungsweise existenzbedrohend. Christian Ramon Larios Schomburg (Meámbar Honduras) wollte sich mit dieser ausweglos scheinenden Situation nicht mehr zufriedengeben und sah die Notwendigkeit unabhängig agieren zu können.
Das Alleinstellungsmerkmal von Meámbar: alles aus einer Hand
Meámbar Honduras investierte daraufhin in die Vision der Unabhängigkeit in der Nähe von Marcala. Christian entschied sich trotz des immensen finanziellen Kraftaktes für diesen mutigen Schritt und ermöglichte neben der Aufbereitungsanlage auf einem Finca-Gelände auch eine eigene Exportlizenz. Letztere ist unabdingbar, um den langwierigen und komplexen Exportprozess mit der Vielzahl an benötigten bürokratischen Schritten absolvieren zu können.
Die Zusammenarbeit zwischen der Finca und Meámbar Honduras wurde am 01. Juli 2022 mit Gründung der Firma Agroindustrias Café San José, Agrocafe durch Sara Victoria Vásquez Perdomo (Finca Bella Vista) und Christian Ramon Larios Schomburg (Meámbar Honduras) konkretisiert. Für Sara bedeutet Christians Investment die Rettung vor dem Ruin. Für ihn, ist der Erwerb des Großteils der Finca ein entscheidender Meilenstein, um sich gegen die Marktgrößen zu behaupten. Beide eint, dass die Zusammenarbeit ihnen die Möglichkeit bietet, sich aus einer schwierigen Marktsituation zu befreien und neue Wege zu gehen.
Die Aufbereitungsanlage Agrocafe auf dem Finca-Gelände Bella Vista wird zudem durch Kaffeebauern aus der Region genutzt, die ihre Bohnen dort verarbeiten können. Diese Dienstleistung erspart den Bauern lange Fahrtwege und ermöglicht ihnen die Aufbereitung ihrer Bohnen zu fairen Konditionen. Auch für die lokalen Behörden ist die Aufbereitungsanlage ein Zugewinn, da sie eine wahre Alternative zu kleinen umweltschädlichen Anlagen bietet, die es aufzuspüren und zu schließen gilt. Diese kleinen Anlagen verfügen nicht über die benötigten Filterungen und Einrichtungen, um das verschmutzte Wasser zu recyceln und zu reinigen. Die Aufbereitungsanlage auf dem Gelände der Finca Bella Vista erfüllt selbstverständlich die strengen ökologischen Auflagen der Behörden und wirkt somit nicht nur unterstützend auf die lokale Wirtschaft, sondern auch auf die Umwelt ein. Das verschmutzte Wasser, welches während des Aufbereitungsprozesses entsteht, wird aufwendig regeneriert und fachgerecht entsorgt. Die zusätzliche Nutzung der Anlage durch die Bauern aus der Region erhöht ihre Rentabilität.
Die Kaffeekirschen von Meámbar Honduras werden auf der Finca Bella Vista geerntet, wo sie direkt vor Ort sortiert und aufbereitet werden. Zusätzlich kauft Meámbar Honduras Kaffeekirschen oder Pergamino von Bauern aus der Region ein. Auch diese werden nach der nassen Aufbereitung in der Finca eigenen Aufbereitungsanlage zur Trocknung im Patio ausgelegt. Um die getrockneten Bohnen für den Export vorzubereiten, müssen sie sortiert werden. Dafür kommen 60 bis 90 Frauen aus den umliegenden Orten auf die Finca, um das händische Aussortieren von Defekten vorzunehmen. Die Aufbereitungsanlage auf dem Finca-Gelände schafft somit auch außerhalb der Erntezeit Arbeitsplätze für diese Pflückerinnen.
In eigens für Meámbar bedruckten Jutesäcken wird der Kaffee Dank der eigenen Exportlizenz ohne Umwege nach Deutschland exportiert. Meámbar kann dadurch sicherstellen, dass alle Prozessschritte entlang der Wertschöpfungskette in einer Hand bleiben und somit faire Preise für alle Beteiligten garantieren.
Mit der Gründung von Agrocafe ist Christian und Sara ein Meilenstein in Richtung Unabhängigkeit gelungen. Sie agieren selbstständig und können auf verschiedenen Ebenen nachhaltig einen positiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft, die Umwelt und den Lebensstandard ihrer Pflückerinnen und deren Familien leisten.
Als Bindeglied zwischen Honduras und Deutschland fungiert Meámbar Premium Coffee zeitgleich als Synonym für höchste Kaffeequalität und sozialem Einfluss. Alle Prozesse – vom Ursprung auf der Finca bis zum Zeitpunkt, an dem die Bohnen auf deutschem Boden ankommen – unterliegen der Expertise und dem Qualitätsmanagement von Meámbar. Durch die Zusammenarbeit mit Meámbar Direct Trade, unterstützen Sie die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie gerechter Entlohnung, leisten einen Beitrag zur umweltschonenden Ressourcennutzung und können sich zugleich an Kaffeegenuss der höchsten Qualität erfreuen.